Es werden die gültigen Regelungen zur niedersorbischen/wendischen Orthografie und Interpunktion zugänglich gemacht. Als Ausgangstext dient die entsprechende Publikation von Manfred Starosta in zweiter Auflage aus dem Jahr 1982. Änderungen, die auf neuen Bestimmungen der Niedersorbischen/Wendischen Sprachkommission basieren, wurden von den Mitarbeitern des Sorbischen Instituts in den Text eingearbeitet. Durch einen Mausklick auf »Änderungen verfolgen« kann man sich die jeweilige Änderungsgeschichte anzeigen lassen. Ausführliche Informationen zur Bearbeitung des Texts finden Sie in den Informationen.
¹ Starosta, Manfred, Niedersorbische Orthographie und Interpunktion. Regeln. (2., bearbeitete Auflage). Domowina-Verlag: Bautzen/Budyšyn, 1982.
1.7.Die Integration von Fremdwörtern im Bereich der Flexion
N1
Wenn ein Substantiv fremder Herkunft auf den Buchstaben i, y, e oder u endet und wenn im Auslaut solch eines Worts der Vokal i, e ([e]) bzw. der Diphtong aj, ej, oj gesprochen wird, so wird in der Deklination und in Ableitungen vor vokalisch anlautendem niedersorbischen Suffix der Buchstabe -j- eingeschoben. Das gilt auch für Eigennamen. [verabschiedet 2010-10-02; Ergänzungen zu §217 (-i), §219 (-ie), für Wörter auf -y gab es noch keine Regelung; die Vorgehensweise innerhalb der Flexion war bisher nicht geregelt]
Beispiele:
alibi – alibija, alibijowy
Gandhi – Gandhija, Gandhijowy
handy – handyja, handyjowy
Murphy – Murphyja, Murphyjowy
cowboy – cowboyja, cowboyjowy
Roy – Royja, Royjowy
dublee – dubleeja, dubleejowy
Lee – Leeja, Leejowy
yankee – yankeeja, yankeejowy
groupie – groupieja, groupiejowy
Thie – Thieja, Thiejowy
Breu – Breuja, Breujowym
Merke: Bei völliger orthographischer Integration solcher Wörter werden ie und y als ij wiedergegeben, vgl. 219. [verabschiedet 2012-03-28]
Beispiele:
tedij
ženij
Ausnahmen: Die Wörter julij, junij, gawdij, kulrabij und gumij werden im Nominativ mit ij geschrieben, obwohl im Deutschen nur -i steht, vgl. 217. [verabschiedet 2012-03-28]
N5
[verabschiedet 2011-07-05; bisher im Regelwerk nicht geregelt]
Substantive fremder Herkunft, die in der Schrift auf oo, ou, u enden, und in denen diese Buchstabengruppen im Niedersorbischen (akzentunabhängig) als [u] ausgesprochen werden, sind im Niedersorbischen indeklinabel. Das gilt auch für Eigennamen. Eine besondere Regelung für die Integration dieser Wörter im Bereich der Flexion ist folglich nicht nötig.
Beispiele
tattoo (indekl.)
Waterloo (indekl.)
filou (indekl.)
Pithou (indekl.)
aku (indekl.)
kanu (indekl.)
kenguru (indekl.)
Peru (indekl.)
Nehru (indekl.)
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