Niedersorbische Aussprache

Entlehnung

Vorgang und Ergebnis der Übernahme eines sprachlichen Ausdrucks aus einer Fremdsprache in die Muttersprache, meist in solchen Fällen, in denen es in der eigenen Sprache keine Bezeichnung für neu entstandene Sachen bzw. Sachverhalte gibt. Die Ursachen solcher auf Sprachkontakt beruhenden Beeinflussungen liegen in verschiedenen politischen, kulturellen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Entwicklungen (Import neuer Produkte, Prestigeempfinden, Erzeugung von Lokalkolorit, Internationalisierung von Fachsprachen u. a.). (...) Verschiedene Versuche zur Klassifizierung der Entlehnung nach dem Grad ihrer Integration/Assimilation in die heimische Sprache (Fremdwort vs. Lehnwort) oder unter semantischem und konstruktionellem Aspekt (...) haben zu einer verzweigten und nicht immer ganz durchsichtigen Terminologie geführt, was nicht zuletzt auch an vielfältigen Überlagerungen verschiedener Gesichtspunkte bei der Bildung von Entlehnung liegt.

Fremdwort

Ausdruck, der aus einer fremden Sprache übernommen wurde (oft zugleich mit der bezeichneten Sache bzw. mit dem Begriff). Im Unterschied zum Lehnwort ist das typische Fremdwort nach Lautung, Schreibung und Flexion (noch) nicht in das Sprachsystem integriert, doch ist die Grenze zwischen den beiden Entlehnungsstufen fließend und auf Grund unterschiedlicher Normen bei der Entlehnung nur einzelsprachlich zu bestimmen.

Beispiele für Fremdwörter im Niedersorbischen: baisse, minijob, bravissimo.

Lehnwort

Im engeren Sinn: im Unterschied zum Fremdwort solche Entlehnungen einer Sprache A aus einer Sprache B, die sich in Lautung, Schriftbild und Flexion vollständig an die Sprache A angeglichen haben: dt. Fenster aus lat. fenestra, dt. Wein aus lat. vinum, frz. choucroute aus dt. Sauerkraut.

Lehnwörter im Niedersorbischen sind z. B. šula, fijołka, lazowaś.

Siehe auch: Aussprache von Fremd- und Lehnwörtern im Niedersorbischen.

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