Es werden die gültigen Regelungen zur niedersorbischen/wendischen Orthografie und Interpunktion zugänglich gemacht. Als Ausgangstext dient die entsprechende Publikation von Manfred Starosta in zweiter Auflage aus dem Jahr 1982. Änderungen, die auf neuen Bestimmungen der Niedersorbischen/Wendischen Sprachkommission basieren, wurden von den Mitarbeitern des Sorbischen Instituts in den Text eingearbeitet. Durch einen Mausklick auf »Änderungen verfolgen« kann man sich die jeweilige Änderungsgeschichte anzeigen lassen. Ausführliche Informationen zur Bearbeitung des Texts finden Sie in den Informationen.
¹ Starosta, Manfred, Niedersorbische Orthographie und Interpunktion. Regeln. (2., bearbeitete Auflage). Domowina-Verlag: Bautzen/Budyšyn, 1982.
- Niedersorbische Orthographie und Interpunktion. Regeln
- 1. Zur Rechtschreibung
- 1.1. Rechtschreibung der Laute
- 1.1.3. Einige Regeln zur Schreibung der Konsonanten
1.1.3.6.Buchstaben ś, ź
34
Vor den Vokalen ě, i schreibt man stets die Buchstaben ś, ź und niemals š, ž.
Beispiele:
śěg, śěło, śěsto, śicho, śiskaś, śišć usw.
źěk, źěło, źiśi, źiba, źiwaś se, źiwy usw.
35
Vor dem Vokal y schreibt man nie die Buchstaben ś, ź, sondern stets š, ž.
36
Die Schreibung der Buchstaben ś, ź vor den Vokalen a, e, o, u, vor Konsonanten und am Wortende muß erlernt werden.
Beispiele:
śamny, śańki, śele, śeśko, śopły, śota, seś, ze seśu, pśi ryśu usw.
źaseś, źaržaś, źeń, źewjeś, źo, źowćo, źurja, žerź, ze žerźu usw.
śma, śpa, najśpa, dojśpiś, pśiśpiwaś usw.
swajźba, swójźba, pśigóźba usw.
37
Die Buchstaben ś, ź verwandeln sich in ć bzw. dź, wenn bei der Präfigierung das Präfix auf s oder z auslautet und der Wortstamm mit den Buchstaben ś bzw. ź beginnt.
Beispiele:
śicho aber: sćicha
śěgnuś aber: rozćěgnuś
źaržaś aber: zdźaržaś
źěliś aber: rozdźěliś
Vgl. 39.
- voriges Kapitel: 1.1.3.5. Buchstaben š, ž
- folgendes Kapitel: 1.1.3.7. Buchstaben ć, dź