Niedersorbische Aussprache

Orthographische Bezeichnung der Weichheit

Die weichen (palatalen und palatalisierten) Konsonanten des Niedersorbischen werden auf unterschiedliche Weise markiert.

Als Grundlage für die hier genannten Regeln dienten: Janaš 1984, S. 43–44 und Hannusch 2009, S. 13.

In der Vergangenheit gab es andere Konventionen für die Bezeichnung der Weichheit. Im Wörterbuch J. G. Zwahrs[1] wurden hierfür Punkte benutzt (siehe z. B. ṅasscż), E. Mucke[2] verwendete bereits Striche, allerdings unterschied sich seine Schreibweise (ńasć) von der heutigen (Wörterbuch vom M. Starosta[3]: njasć, DNW[4]: njasć). Es ist in einigen Fällen sogar möglich, dass die Schreibweise im Wörterbuch vom M. Starosta nicht dem heutigen Stand der Rechtschreibung entspricht. Im Jahr 2018 hat die Niedersorbische Sprachkommission z. B. entschieden, dass der palatalisierte Laut [rʲ], der bisher nur im Wortauslaut und in Imperativformen mithilfe des Buchstaben ‹ŕ› signalisiert wurde, jetzt auch vor Konsonanten so bezeichnet wird (vgl. pjakarka[5] und pjakaŕka[6]). Die Änderung erfolgte gerade aus dem Grund, dass das unbezeichnete [rʲ] von Sprachlernern häufig falsch als [r] ausgesprochen wurde.

Vgl. auch die Rechtschreibregeln: Buchstabe j, Buchstabe ń, Buchstabe ŕ, Buchstaben ś, ź, Buchstaben ć, dź.