Niedersorbische Rechtschreibung

Es werden die gültigen Regelungen zur niedersorbischen/wendischen Orthografie und Interpunktion zugänglich gemacht. Als Ausgangstext dient die entsprechende Publikation von Manfred Starosta in zweiter Auflage aus dem Jahr 1982. Änderungen, die auf neuen Bestimmungen der Niedersorbischen/Wendischen Sprachkommission basieren, wurden von den Mitarbeitern des Sorbischen Instituts in den Text eingearbeitet. Durch einen Mausklick auf »Änderungen verfolgen« kann man sich die jeweilige Änderungsgeschichte anzeigen lassen. Ausführliche Informationen zur Bearbeitung des Texts finden Sie in den Informationen.

¹ Starosta, Manfred, Niedersorbische Orthographie und Interpunktion. Regeln. (2., bearbeitete Auflage). Domowina-Verlag: Bautzen/Budyšyn, 1982.

2.5.Fragezeichen

Das Fragezeichen dient zur Kennzeichnung einer direkten Frage. Unbegründete Häufung schwächt das Zeichen in seiner Wirkung ab.

332

Das Fragezeichen steht nach selbständigen Fragesätzen, auch wenn diese nur aus einem einzigen Fragewort bestehen.

Beispiele:

Źo? Kak? Co tam cyta? Sy ty južo tam był(a)? „Chto jo pśišeł?“ pšaša Juro. Juro pšaša: „Chto jo pśišeł?“

(In diesen Fällen wird das Fragezeichen auch in Überschriften geschrieben.)

333

Das Fragezeichen steht nicht nach abhängigen Fragesätzen, die hinsichtlich ihrer Wortstellung und Intonation nicht einer Frage entsprechen.

Beispiele:

Kak ga sy se to myslił, ja to njerozmějom. Njepšašaj se bog wě kogo, ale mě! Juro pšaša, co Pawlo cyni.

334

Das Fragezeichen steht nicht nach Ausrufen in Frageform.

Beispiel:

Kak ga sy se to myslił!

335

Das eingeklammerte Fragezeichen kennzeichnet zweifelhafte Angaben.

Beispiel:

Wón wobznanijo, až jo někaki njeznaty (?) wina na njegluce. [Änderungen verfolgen]

Won wobznani, až jo někaki njeznaty (?) wina na njegluce. Wón wobznanijo, až jo někaki njeznaty (?) wina na njegluce.